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🧭 Alkohol am Steuer: Ihr Wegweiser durch das Strafverfahren bei Trunkenheitsfahrten
Der Vorwurf einer Trunkenheitsfahrt trifft Betroffene oft unerwartet und hart. Plötzlich stehen der Führerschein, die berufliche Existenz und die persönliche Mobilität auf dem Spiel. In dieser belastenden Situation ist Panik jedoch der falsche Ratgeber. Was jetzt zählt, ist eine kühle Analyse der Fakten und eine professionelle Verteidigungsstrategie. Als auf das Verkehrsstrafrecht spezialisierter Strafverteidiger begleite ich Sie durch das gesamte Ermittlungsverfahren. Dieser Wegweiser erklärt die wichtigsten Schritte und zeigt, wie wir Ihre Rechte von der ersten Minute an effektiv schützen.
🚨 Wenn die Verkehrskontrolle zum Ernstfall wird
Die rot-blaue Leuchtschrift im Rückspiegel, die Anweisungen der Polizeibeamten und die unausweichliche Frage: „Haben Sie Alkohol getrunken?“ – eine Situation, die für jeden Autofahrer zum Albtraum werden kann. Was folgt, ist mehr als nur eine Ordnungswidrigkeit. Es ist der Beginn eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens, das weitreichende Konsequenzen für Ihren Führerschein, Ihre Finanzen und sogar Ihre persönliche Freiheit haben kann. Umso wichtiger ist es, von der ersten Minute an strategisch und besonnen zu handeln. Wir erklären Ihnen die rechtlichen Fallstricke und zeigen auf, wie eine spezialisierte anwaltliche Verteidigung Ihre Rechte wahren kann.
⚖ Der Kernvorwurf: Wann eine Alkoholfahrt nach § 316 StGB strafbar ist
Das Gesetz unterscheidet zwei entscheidende Grenzen, ab denen das Führen eines Fahrzeugs unter Alkoholeinfluss strafbar wird:
- Die absolute Fahruntüchtigkeit (ab 1,1 Promille): Ab diesem Blutalkoholwert geht der Gesetzgeber unwiderlegbar davon aus, dass niemand mehr in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher zu führen. Auf Ihr tatsächliches Fahrverhalten kommt es hier nicht mehr an. Allein der Promillewert begründet die Strafbarkeit.
- Die relative Fahruntüchtigkeit (ab 0,3 Promille): Bereits bei einem niedrigeren Wert können Sie sich strafbar machen, wenn alkoholbedingte Ausfallerscheinungen hinzukommen. Typische Beispiele sind das Fahren von Schlangenlinien, das Missachten von Ampeln oder eine auffällig verlangsamte Reaktion. Hier muss die Anklage beweisen, dass der Alkoholkonsum ursächlich für den Fahrfehler war.
🛑 Die Konsequenzen: Was bei einer Verurteilung droht
Eine Verurteilung wegen Trunkenheit im Verkehr hat schwerwiegende Folgen, die weit über eine reine Geldstrafe hinausgehen:
- Strafmaß: Es droht eine empfindliche Geldstrafe oder in schwereren Fällen sogar eine Freiheitsstrafe.
- Entziehung der Fahrerlaubnis: Gemäß § 69 StGB wird das Gericht in der Regel die Fahrerlaubnis entziehen, da es von einer fehlenden Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeht.
- Sperrfrist: Zusätzlich wird nach § 69a StGB eine Sperre für die Neuerteilung des Führerscheins verhängt, die von sechs Monaten bis zu fünf Jahren (oder sogar lebenslang) dauern kann. Ein versierter Strafverteidiger kann darauf hinwirken, diese Sperrfrist so kurz wie möglich zu halten.
- Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU): Vor der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis ordnet die Führerscheinstelle häufig eine MPU („Idiotentest“) an, deren Bestehen eine hohe Hürde darstellt.
⚠️ Verschärfte Vorwürfe: Wenn weitere Delikte hinzukommen
Oft bleibt es nicht beim alleinigen Vorwurf der Trunkenheitsfahrt. Kam es zu einer konkreten Gefährdung oder einem Unfall, können weitere Straftatbestände die Situation erheblich verschlimmern:
- Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c StGB): Wenn durch die Alkoholfahrt Leib oder Leben einer anderen Person oder Sachen von bedeutendem Wert konkret gefährdet wurden.
- Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr (§ 315b StGB): Relevant bei gezielten, verkehrsfremden Handlungen, die bewusst eine Gefahr herbeiführen.
- Verbotene Kraftfahrzeugrennen (§ 315d StGB): Auch das Fahren mit unangepasster, rücksichtsloser Geschwindigkeit, um das Maximum zu erreichen („Alleinrennen“), ist strafbar und wird durch Alkohol am Steuer noch schwerwiegender bewertet.
- Fahrlässige Körperverletzung (§ 229 StGB): Kommt es infolge der Trunkenheitsfahrt zu einem Unfall, bei dem andere Personen verletzt werden, folgt eine separate Anklage wegen dieses Delikts.
Ein erfahrener Verteidiger analysiert präzise, ob die anspruchsvollen Voraussetzungen dieser Delikte tatsächlich nachweisbar sind, und deckt so Ansatzpunkte für die Verteidigung auf.
🛡️ Ihre Verteidigungsstrategie: Das Fundament für einen erfolgreichen Verfahrensausgang
Ihr Verhalten nach der Tat legt den Grundstein für den gesamten weiteren Verlauf. Die folgenden Schritte sind entscheidend:

1. Das Schweigerecht als erste Verteidigungslinie: Sie haben das Recht zu schweigen. Nutzen Sie es konsequent! Jede unüberlegte Äußerung gegenüber der Polizei kann später gegen Sie verwendet werden. Eine Aussage wie „Ich habe nur zwei Bier getrunken“ ist bereits ein Geständnis des Alkoholkonsums. Schweigen ist kein Schuldeingeständnis, sondern Ihr verfassungsmäßig garantiertes Recht (§ 136 StPO).
2. Frühzeitige anwaltliche Beauftragung: Kontaktieren Sie umgehend einen auf Strafrecht spezialisierten Anwalt. Je früher ein Verteidiger mandatiert wird, desto effektiver kann er die Weichen stellen und Fehler der Ermittlungsbehörden identifizieren.
3. Akteneinsicht als Wissensvorsprung: Nur Ihr Anwalt erhält vollständige Einsicht in die Ermittlungsakte. Erst wenn bekannt ist, was genau Ihnen vorgeworfen wird (Zeugenaussagen, Messergebnisse, Polizeiberichte), kann eine maßgeschneiderte und sinnvolle Verteidigungsstrategie entwickelt werden.
✅ Der Mehrwert eines spezialisierten Verteidigers: Ihr Schutzschild im Verfahren
Ein Strafverfahren ist für Betroffene eine enorme Belastung. Ein spezialisierter Anwalt agiert nicht nur als Ihr juristischer Beistand, sondern auch als Ihr strategischer Partner.
Ihre Vorteile im Überblick
- Kommunikation auf Augenhöhe: Ihr Anwalt übernimmt die gesamte Korrespondenz mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht.
- Schutz vor Fehlern: Er bewahrt Sie vor unüberlegten Aussagen und schädlichen Verfahrensschritten.
- Strategische Optionen: Auf Basis der Aktenlage prüft er alle Möglichkeiten – von der Einstellung des Verfahrens (ggf. gegen eine Auflage) über die Anfechtung von Beweismitteln bis hin zur Minimierung des Strafmaßes.
- Fokus auf den Führerschein: Er setzt sich gezielt dafür ein, den Entzug der Fahrerlaubnis abzuwenden oder die Sperrfrist signifikant zu verkürzen.
📞 Fazit: Handeln Sie jetzt, um Ihre Zukunft zu sichern
Ein Ermittlungsverfahren wegen Alkohol am Steuer ist eine ernste Angelegenheit, aber kein Grund zur Panik. Mit der richtigen rechtlichen Unterstützung können Sie den Ausgang des Verfahrens maßgeblich zu Ihren Gunsten beeinflussen. Warten Sie nicht auf die Anklageschrift, sondern werden Sie sofort aktiv.
Kontaktieren Sie uns für eine erste, unverbindliche Einschätzung Ihres Falles. Wir schützen Ihre Rechte und kämpfen für Ihr bestmögliches Ergebnis.